Eine der bekanntesten Behandlungen in der Physiotherapie. Durch Bewegungsübungen und Haltungsschulung soll die normale Funktionsfähigkeit des Körpers zurückerlangt werden. Hierbei geht es um Koordination und Kraft, die infolge einer längeren Immobilisation (z. B. nach einer OP) verloren gegangen sind. Eine solche Immobilisation entsteht leider oft schon nach wenigen Wochen ohne natürliche Bewegung.
Diese für den Patienten meist passive Technik ist vor allem auf Gelenke und deren Mobilisation ausgelegt: Durch spezielle Griffe werden die Gelenkpartner miteinander oder gegeneinander bewegt. Ziel der Manuellen Therapie ist es, auf Dauer wieder mehr Beweglichkeit zu erlangen.
Die Craniomandibuläre-Dysfunktion steht als Sammelbegriff für viele, meist schmerzhafte Beschwerden der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur. Der Klassiker heißt Bruxismus – das nächtliche Zähneknirschen. Durch spezielle Tests wird im Befund das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten (Schädel, Kiefer, Halswirbelsäule) miteinander verglichen und daraufhin ein Behandlungsansatz entwickelt.
Massagetherapie in jeglicher Form dürfte die älteste aller physiotherapeutischen Disziplinen sein. Dabei wird mit verschiedenen Grifftechniken die Muskulatur bearbeitet.
Die oft angewandte Klassische Massage soll entspannend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd und entstauend auf die behandelten Muskeln und Körperteile wirken. Auch hier gibt es
verschiedene Techniken mit unterschiedlichen Anwendungsgebieten wie die Colonmassage, Periostmassage, Bindegewebsmassage und viele mehr.
Der Begriff Extension bedeutet Auseinanderziehen und beschreibt schon sehr gut die Grundlage dieser Technik: Mit den Händen oder mit Geräten werden Gewebe sanft gestreckt, um eine Veränderung der Spannungszustände herzustellen, welche die Betroffenen oft nicht mehr selbst erreichen können. Rezeptoren in Gelenken und Sehnen erhalten so neue Reize. Diese Technik wird regelmäßig mit anderen Therapieformen kombiniert.
Die Manuelle Lymphdrainage oder auch Komplexe Entstauungstherapie ist eine Sonderform der Massage mit dem Ziel, durch verschiedene Grifftechniken das Wasser im Gewebe wieder in die
Lymphbahnen abzuführen. Der menschliche Körper verschiebt am Tag durchschnittlich ca. 20 Liter Wasser durch seine Blutgefäße ins Gewebe. Bei gesunden Menschen wird dieses Wasser über das
Lymphsystem auf verschiedenen Bahnen wieder zurück in den Blutkreislauf transportiert. Ist dieses System aber gestört, kann das „freie“ Wasser nicht mehr schnell genug abtransportiert
werden und sammelt sich zu stark im Gewebe an. Ein „dickes Bein“ entsteht. Gerade nach OPs, bei der Lymphknoten entfernt wurden, kann das ein gravierendes Problem werden.
Lymphdrainage ist keine heilende Therapieform, sondern in erster Linie eine schützende. Durch regelmäßige Behandlung sollen Spätschäden sowie das Einlagern von Proteinen im Gewebe
verhindert werden.
Die Bindegewebsmassage basiert auf dem Konzept der Head’schen Zonen, die unsere inneren Organe auf der Körperoberfläche repräsentieren (viszerokutane Reflexbahnen). Diese Massageform bedient sich verschiedener Grifftechniken. Es handelt sich um eine Reflextherapie. Sie kommt häufig als Ergänzung zum Einsatz.
Lokal eingesetzt findet die Wärmetherapie ihre Anwendung vor allem bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, bei Nackenschmerzen, Kreuzschmerzen und Gelenkbeschwerden. Die häufig angewendete Heiße Rolle ist eine wunderbare Möglichkeit das Gewebe zu entspannen.
Die lokale Kältetherapie wird zur Hemmung von Entzündungen, zur Veränderung der Muskelspannung sowie zur Linderung von Schmerzen eingesetzt. Die Abkühlung des Gewebes kann für kurze Zeit subjektiv zu einer Schmerzlinderung führen.
Bei Erkrankungen der Lunge oder der Atemmuskulatur wird die klinische Atemtherapie angewandt. Sie soll für eine bessere Versorgung mit Sauerstoff sorgen und hilft beim Erlernen der physiologischen Atemtechnik. Gerade Patienten nach Lungenoperationen haben oft Probleme, wieder in den normalen Atemrhythmus zurück zu finden. Hier werden verschiedene Atemtechniken geschult und der Fokus auf das bewusste Atmen gelegt.
Kinesiotaping ist wissenschaftlich nicht belegt, aber eine wunderbare Ergänzung zur täglichen Physiotherapie-Arbeit. Das Tape ist aus der Therapie inzwischen nicht mehr wegzudenken.